26. Oktober 2018

Recycling?


Dass Rossini oft und gern bei sich selbst abgekupfert hat, ist kein Geheimnis. Hört man einige seiner Werke, begegnet man bestimmten Motiven wieder und wieder. Schon seine frühesten Kompositionen dienten ihm im späteren Verlauf seiner Karriere wieder als Inspiration.
Da er als Komponist oft unter Termindruck stand, eine Oper im letzten Moment fertigzustellen (manchmal war eine Ouvertüre erst am Tag der Uraufführung vollendet), ist das durchaus auch nachvollziehbar.

Ist das schlimm? Im Zeitalter von CDs, Videos und MP3s würden Musikliebhaber es ihm heutzutage vielleicht weniger verzeihen und sich über mangelnde Kreativität beklagen. Der Schönheit seiner Werke tut das jedoch keinerlei Abbruch.

Das folgende kurze Rondo findet sich, bis auf den Text und die Stimmlage, fast unverändert in drei verschiedenen Opern:

Tenor: Il Barbiere di Siviglia - Ah, il più lieto 

 

 Juan Diego Flórez als Almaviva:




 

Sopran: Le nozze di Teti e di Peleo - Aria di Cerere

 

Olga Peretyatko in einer Live-Aufnahme:




Mezzo oder Contralto: La Cenerentola - Non più mesta

 

Hier die wunderbare Agnes Baltsa mit der finalen Arie der Cenerentola (oder, wie wir sie nennen: Aschenputtel):





Falls jemand jetzt noch keinen Ohrwurm hat, so sei demjenigen noch das folgende Werk empfohlen... ;-)

[Bonus] Frederic Chopin - Varations on "Non più mesta"



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